Vermehrung

Verschiedene Möglichkeiten der Vermehrung 

 Ich habe alle meine Pflanzen veredelt gekauft, das heisst sie haben eine Unterlage mit Stamm und Wurzeln und darauf einen aufgepfropften Edelreis. Die Veredlungsstelle ist meistens sichtbar durch verschiedene Farbtöne (Foto) oder Verdickungen. Die Unterlage soll robuster sein, also Giessfehler und eine ungünstige Erde besser tolerieren. Der Edelreis wird genau die Eigenschaften von der Spenderpflanze (Edelreis) beibehalten. Meistens wird okuliert, ende Juli. Auch die Unterlage, der Wurzelstock, ist auf den Edelreis abgestimmt. Die Pflanze wird sogar bald blühen und Früchte tragen. Eine veredelte Pflanze blüht meistens sofort oder im folgenden Jahr nach dem Kauf. 

 

 Selber aus Kerne nachgezogene Citruspflanzen brauchen viele Jahre, oft über zehn, um zu blühen und Früchte zu tragen. Ich habe einen solchen Wintergast, der bald 10 Jahre alt ist, aber nicht blüht. Eine veredelte Pflanze blüht meistens schon im folgenden Jahr nach dem Kauf. Und trotzdem hat die Zucht aus Kerne Vorteile. Zitronen, Orangen, Mandarinen und andere bilden Kerne die nicht geschlechtlich vermehrt sind, das heisst daraus entstehen Klone der Mutterpflanze. Das ist auch der Grund warum im Winter, wenn keine Insekten fliegen, aus den Blüten Früchte wachsen. Aus diesen Kerne sind die gleichen Früchte wie bei der Mutterpflanze zu erwarten. Im Gegensatz dazu entstehen aus Apfelkerne dann Bäume mit sortenfremden Früchten. 

  Mit Stecklingen habe ich keine Erfahrung. Das Foto von  gesunden Stecklingen hat mir ein Citrus-Liebhaber aus Augsburg gesendet. In der Literatur sind folgende Eigenschaften von Stecklingen beschrieben. Im Herbst verwendet man die Frühjahrstriebe, im Frühjahr die Sommer- und Herbsttriebe. Sie sollten reif sein, also schon etwas verholzt. Drei bis fünf Knospen pro Steckling seien geeignet. Den Vorteil der robusten Unterlage, wie veredelte Pflanzen, haben sie jedoch nicht.